„Wenn das Adrenalin kocht…“
Emsbürener Ingo Föcke (ARCC Werlte) startet als Titelverteidiger beim Autocross
Emsbüren (EL) – Bis zuletzt schraubten die Teilnehmer an ihren von Autorecycling-Höfen oder im Internet-Handel erworbenen Fahrzeugen. Wenn an diesem Wochenende der Ernst der Auto-Cross-Saison startet, ist auch Ingo Föcke wieder voll in seinem Element.
Der Emsbürener tritt in seinem Peugeot 106 XSI in der Serie des Nordwestdeutschen Autocrossverbandes erneut in der Wertungsklasse 1 (bis 1400 ccm) an – und startet das Unternehmen Titelverteidigung. Die im Vorjahr unerwartet eingefahrene Meisterschaft will Föcke unbedingt verteidigen.
Der 26-Jährige gehört seit Dezember 2012 dem „Team Altöl“ an. „Altöl ist unser Team-Getränk: ein selbst gebrauter Marsala, der wie Altöl aussieht und mit dem wir natürlich die Meisterschaft begossen haben“, klärt Föcke auf. Das „Team Altöl“ ist beileibe nicht das einzige mit lustigem Namen. „Unerklärtes Ackersystem“ oder „Die Tütensuppen“ sind nur zwei weitere Beispiele.
Das Team Altöl gehört wiederum dem ARCC Werlte an. Dort tritt Ingo Föcke wie sein Bruder Nico Hemmen und seine Schwester Tina Jager, die in der Klasse 2 (bis 1800 ccm) starten, in die Fußstapfen seines Vaters Bernd Föcke. Der war in den 80er-Jahren aktiv .
Ein großer Reiz der Sportart liegt in der gemeinschaftlichen Atmosphäre. „Ohne die familiäre Unterstützung beim Schrauben, Catering oder an der Strecke wären erfolgreiche Rennen oder gar Titel gar nicht möglich“, erklärt Föcke junior.
Nicht selten gehören auch die Lebenspartner, zuweilen auch ihre Söhne und Töchter zum Starterfeld. Auch im Fahrerlager – stets ein großes Camp mit Zelten, Wohnwagen, Wohnmobilen und Reparaturplanen – herrscht ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl. Ebenso macht das Basteln an den Autos das Hobby aus. Dieses ist mit rund 5000 Euro Saisonkosten durchaus kostspielig.
An diesem Wochenende kommt es in der Grafschaft zum Saisonauftakt. Das große Rennen beim MSC Rütenbrock steigt am 8. Juni, das beim ARCC Werlte am 13. Juli. Der MCC Rhede als dritter emsländischer Verein trägt seine Veranstaltung am 19. 10. aus. „Ob Dorfrennen vor 500 Zuschauern oder Großveranstaltungen wie am 8. Juni vom MSC Rütenbrock mit bis zu 5000 Zuschauern – die Leidenschaft ist immer riesig“, so Föcke, dessen Team mit dem „Team Tinä“ und „Jansen Racing Team“ jeweils aus dem Emsland befreundet ist.
Drei Rennen à rund sieben Minuten auf zumeist losem, sandigem oder schlammigem Untergrund mit bis zu 80 bis 90 km/h Geschwindigkeit sind für die Auto-Crosser pro Veranstaltungswochenende angesagt. „Heiße Motoren in den Ohren, der Duft der Rennstrecke, Druck auf das Gaspedal und dann das Adrenalin, das in der Blutbahn kocht – Ekstase pur“, erklärt Föcke.
